„Mad about mountains“, Galerie SK, Solingen vom 23.08. bis 20.09.2020 + Presse


 

 

 

Solinger Morgenpost 22.08.2020

Güdny Schneider-Mombaur stellt in der Solinger Galerie SK aus

RP ONLINE

 

„Wer dem Berg folgt, trifft ihn überall“

w1200_h794_x599_y397_RP_89005339_2095889919_RGB_190_1_1_4a04397fd43ea1175a115960c8867be1_1598012234_2095889919_05e414abf0-6df9164a7967c454.jpg

Die Ausstellung von Güdny Schneider-Mombaur im Südpark läuft bis zum 20. September. Foto: Tesch, Michael

Solingen Ab Sonntag zeigt die Galerie SK in den Güterhallen neue Landschaftsbilder der Künstlerin Güdny Schneider-Mombaur. Jeweils 15 Personen dürfen sich gleichzeitig in den Räumen aufhalten.


  • Von Michael Tesch

Vielleicht sollte der Besucher der Ausstellung „Mad about Mountains“ von Güdny Schneider-Mombaur seinen Rundgang im oberen Kabinettraum der Galerie SK beginnen. Denn hier erlaubt die Künstlerin in Form von kleinen Papierarbeiten  einen Blick auf ihre Inspirationsquellen und künstlerische Vorgehensweise. „Ich sehe eben überall Berge“, bemerkt Schneider-Mombaur lachend. Doch die Berge, die auf den bearbeiteten Fotografien der Serie „Monts Fort Napoleon“ zu erkennen sind, sind in Wirklichkeit die durch Zeichnung und Bearbeitung verstärkten Umrisslinien von Wasserflecken auf verwitterten Wänden im Keller des Fort Napoleon in Flandern. Aus abgeblätterten Farbschichten und Reste von Sgraffitos sind Konstrukte entstanden – Landschaften, Hügel, Wälder und natürlich Bergformationen, wie sie als weit größere Leinwandbilder auch im unteren Saal der Galerie SK versammelt sind. Den Zeichnungen stellt Schneider-Mombaur im Kabinett unbearbeitete Ausdrucke von Fotografien gegenüber. „Sie zeigen Beispiele aus meiner Fotosammlung zum Thema Mountain und geben so einen Eindruck vom Prozess meiner Arbeit, die Fokussierung meines Blicks auf die Berg-Form, meine Inspirationsquelle.“ Denn: „Wer dem Berg folgt, trifft ihn überall“.

So offengelegt erhöht sich für den Betrachter gleich das Vergnügen, in den im unteren Galerieraum versammelten und wirklich sehenswerten Gemälde die vielen Details zu erforschen und ihnen dabei auf den (Quellen)Grund zu gehen. Wie bei Wimmelbildern gibt es auch in den Bildern von Güdny Schneider-Mombaur sehr viel zu entdecken. Denn in der Verknüpfung verschiedener Materialien und Bildtechniken – Collage, Frottage, Zeichnung und Malerei – verschmelzen in den Landschaftsbildern Naturfragmente mit „Realitätssplitter aus der medialen Bilderflut zu einem kleinteiligen halbtransparenten Bild-Dickicht“, so die Künstlerin. Ausgewählt hat Schneider-Mombaur ausschließliches Bildmaterial aus der Zeit der Corona-Krise, aus dem ersten Halbjahr 2020.

INFOS

Eröffnung um 15 Uhr

Die Eröffnung der Ausstellung von Güdny Schneider-Mombaur in der Galerie SK findet am Sonntag um 15 Uhr statt. Aufgrund der Corona-Auflagen wird diese voraussichtlich auf der Wiese hinter den Güterhallen stattfinden. Insgesamt 15 Personen dürfen sich gleichzeitig im Galerieraum aufhalten. Ausstellungsdauer bis 20. September.

Jedes Bild der Magic-Mountain-Serie ist auf eine aktuelle Thematik fokussiert. Auf diese wird im Anhang des jeweiligen Bildtitel hingewiesen. Themen sind die Migration übers Meer (#cross the sea), klimatische Verwerfungen (#desert country) oder auch das Maskenthema in Zeiten von Corona (#protection). „Unsicherheit, Chaos und Katastrophen in Vorder- und Mittelgrund, die weißen Berge als Inbegriff von Klarheit, Reinheit und Sicherheit – das sind die beiden Pole, die diese Bergbilder bestimmen“, erläutert Güdny Schneider-Mombaur im Gespräch den Spannungsbogen.

  • Auch die Reise des Corona-Virus  hat Schneider-Mombaur in einem Bild umgesetzt (#2019 nCoV). „Gemalt im Januar 2020 nimmt es die bedrohliche Dynamik des Corona Virus quasi vorweg“, beschreibt die in Haan lebende Künstlerin. Allerdings ist gerade dieses Bild nicht in Solingen zu sehen, sondern in Hilden. Die Künstlerin zeigt es bis 27. September in der Gruppenausstellung „Neanderland Art 20“ im Kunstraum Gewerbepark-Süd.
  •  

Güdny Schneider-Mombaur hat an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Sie ist Mitglied des Vereins der Solinger Künstler. 2017 entstanden erste Magic Mountain-Bilder, die sie im gleichen Jahr auch in einer Ausstellung im Rathaus vorstellte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Solinger Tageblatt 22.08.2020