„Von Orkas und anderen Tieren“, Ausstellung im Badehaus Burscheid, 9.-25.August und Presse

 

 

 

 

 

 

Leverkusener Anzeiger 08.01.2020

 

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Vermeidung von Plastik Badehaube ist im Solebecken nicht mehr Pflicht

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Badehauben sind im Solebecken des Burscheider Bades künftig nicht mehr Pflicht. 

Foto: Wolf te Haan

 

Burscheid –

in ihrer Ausstellung zum Thema Wassertiere und Badewelt, welche die Künstlerinnen Judith Funke, Susanne Müller-Kölmel, Güdny Schneider-Mombaur und Ela Schneider im vergangenen Sommer im Kulturbadehaus zeigten, gehörte die Kopfbedeckung aus Plastick zum Happening. Doch die Besucher des Burscheider Vitalbads brauchen im Solebecken fortan keine Badehaube mehr aufziehen.

Gefahr der Erkältung

Wie Geschäftsführer Christian Meuthen mitteilt, wurde die Badehaubenpflicht, die bis Herbst 2019 bestand, aufgehoben. Die Pflicht habe im Wesentlichen zum Schutz der Badegäste bestanden. „Denn über den Kopf verliert der Mensch etwa 35 Prozent seiner Körperwärme. Das kann insbesondere in der kalten Jahreszeit dazu führen, das bei einem ungeschützten Kopf eine Unterkühlung und somit die Gefahr einer Erkältung eintritt“, so Meuthen.

Vermeidung von Plastikmüll

Trotzdem haben sich Geschäftsführung und Badleitung entschieden, auf die Badehaubenpflicht im Außenbecken zu verzichten. Grund ist der Umweltaspekt und der Plastikmüll in den Weltmeeren.

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Ruhestand Leiter des Vitalbads Burscheid hört nach 33 Jahren auf

Den Gästen des Vitalbads wurden Einweghauben aus Kunststoff zum Kauf angeboten. „In den meisten Fällen landeten diese Badehauben anschließend im Müll. Dies konnten und wollten wir nicht weiter fördern“, erklärt Betriebsleiter Karsten Baum. 

 

 

Kölner Stadtanzeiger 22.8.2019

 

 

 

 

 

Remscheider General-Anzeiger 9.8.2019

 

 

 

Solinger Tageblatt 10.8.2019

 

Schwimmtiere erwachen zu neuem Leben

Güdny Schneider-Mombaur, Susanne Müller-Kölmel, Ela Schneider und Judith Funke (v.l.) zeigen ihre Schwimmtiere im Badehaus in Burscheid. Foto: Doro Siewert© Doro Siewert

 

Von Nadja Lehmann

Sie haben geschnitten, geschreddert, geteert und gefedert: Wenn die Solingerinnen Ela Schneider, Judith Funke, Güdny Schneider-Mombaur und Susanne Müller-Kölmel erzählen, wie sie aus ganz normalen Gummi-Schwimmtieren Kunstobjekte schufen, dann wird dem Zuhörer klar, dass dieser Schaffensprozess vom vergangenen Jahr im einstigen Hallenbad Vogelsang etwas geradezu Lustvolles hatte, dass er für Freiheit, ein wenig Wildheit, für Schaffensrausch, vor allem aber für sehr viel Glück steht. Das Ergebnis heißt „Von Orkas und anderen Tieren“. Im Burscheider Kultur-Badehaus wurde die Ausstellung gestern eröffnet.

Ein Fisch und ein Krokodil hängen hoch oben im Foyer des Badehauses, aber sie sind die einzigen, die ihre Dreidimensionalität behalten durften. Aus den übrigen, insgesamt 30 Schwimmtieren haben die Künstlerinnen im wahrsten Sinne des Wortes die Luft herausgelassen: Gezähmt, verwandelt, verfremdet und dennoch unverkennbar sind nun Flamingo, Rochen, Schlange hinter Sicherheitsglas gebannt. Sieben großformatige Arbeiten sind mit nach Burscheid gekommen. Entstanden sind sie an zwei Tagen im Oktober 2018, im Hallenbad von Solingen-Vogelsang, das abgerissen werden sollte. Strom und Wasser waren schon abgestellt, als die vier Künstlerinnen dort mitsamt Schwimmtieren, Materialien wie Federn, Farben, Pinseln („Vier Autos voll“) im Hallenbad einfielen – stilecht gewandet in geblümte Badekappen und mit Schwimmbrille.

Entstanden sind die Arbeiten unter Ausschuss der Öffentlichkeit

Inmitten der leeren Wasserbecken ließen sie es krachen, sie malten, sie sprühten, sie schnitten – alles gemeinsam. „Es ging uns nicht um Autorenschaft“, sagt Susanne Müller-Kölmel. Stattdessen entdeckten die drei Malerinnen Güdny Schneider-Mombaur, Susanne Müller-Kölmel, Judith Funke und Bildhauerin Ela Schneider im ungewohnten Miteinander eine neue Freiheit, wie geschaffen für das Motto ihres Vereins Solinger Künstler, das „Labor“. Dort sollen in besonderer Weise Experimente möglich werden. Die Performance der vier Solingerinnen, die im Vogelsang aus Sicherheitsgründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden musste, war das erste „Labor“-Projekt, das in einer fotografischen Dokumentation festgehalten wurde. Es gipfelte im „Auszug der Schwimmtiere“ aus dem Hallenbad, die nun verwandelt zu neuem Leben erwachen, in den Ausstellungsräumen der Region. Denn sie sind seit ihrem Auszug auf Tour und gerade erst aus dem Mülheimer Aquarius-Wassermuseum zurückgekehrt, wo sie im einstigen Wasserturm hingen. Und nun sind sie, ebenso passend, im Badehaus zu sehen.

Bis 25. August im Burscheider Badehaus, Bürgermeister-Schmidt-Straße 7c, geöffnet: donnerstags und freitags, 18 bis 20 Uhr, samstags 11 bis 17 Uhr, sonntags 14 bis 17 Uhr

 

 

 

Kölner Stadt-Anzeiger 9.8.2019

 

 

 

Kölner Rundschau 9.8.2019

Kulturbadehaus Burscheid Quietschvergnügte Schwimmtiere wurden zu Kunstobjekten

  • Von JAN STING 09.08.19, 07:30 Uhr

Güdny Schneider-Mombaur, Judith Funke, Susanne Müller-Kölmel und Ela Schneider stellen im Badehaus aus.

Foto: Britta Berg

 

Burscheid –

Es sind Momente, die das Gehirn gespeichert hat: Ein Schwan, der erst geknickt in der Verpackung steckte und dann durch große Puste Gestalt annahm, trägt über Salz- oder Süßwasser. Es riecht penetrant nach Gummi, aber die Perspektive ist grandios. Gemeinsam mit dem Schwan geht es weit weg, man kann sich treiben lassen und man wird nicht untergehen.

Nicht zum Knuddeln

Schwimmtiere eignen sich zwar nicht zum Knuddeln, aber zum Erkunden der Wasserwelt und auch als Kunstobjekte machen sie ein gutes Bild. Wer sich davon überzeugen will, sollte heute Abend, 19.30 Uhr, zur Vernissage der Schau „Von Orkas und anderen Tieren“ im Kulturbadehaus an der Bürgermeister-Schmidt-Straße gehen. Die Schau ist bis einschließlich Sonntag, 25. August, donnerstags und freitags zwischen 18 und 20 Uhr sowie samstags zwischen 11 und 17 Uhr und sonntags zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet.

Performance vor dem Abriss

Die vier Künstlerinnen des Vereins Solinger Künstler, Susanne Müller-Kölmel, Ela Schneider, Judith Funke und Güdny Schneider-Mombaur haben im Herbst 2017 kurz vor dem Abriss des Solinger Hallenbads Vogelsang eine Performance mit 30 Schwimmtieren gemacht. Frisch aus der Verpackung wurden sie aufgeblasen anschließend in Teer und Federn gewälzt, mit Sand paniert, mit Farben aus der Spraydose bearbeitet, mit Warnwesten versehen und in Klopapier eingewickelt.

Ein Gemeinschaftskunstwerk

Alles sind Gemeinschaftswerke und nachdem sie zuletzt in der Ausstellung im Wassermuseum Aquarius in Mülheim an der Ruhr zu bestaunen waren, sind die Exponate nun im Badehaus zu sehen. Da allenfalls zwei Badetiere ins Auto passten, haben die Künstlerinnen sich entschieden, bei den meisten Tieren die Luft heraus zu lassen. Sie wurden arrangiert und gerahmt. Das wiederum ergab ganz neue Ansichten. Der Hals des Flamingos ist so geknickt, dass er auch als Schlange durchgehen könnte, unverkennbar ist aber der Mantarochen. Ein Krokodil fliegt im Badehaus zur Decke.

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Schlappe Schildkröte hinter Glas.

Foto: Britta Berg

Und ein Orka. „Im Atelier ist es manchmal sehr ernst. Hier haben wir zusammen in einem komplett anderen Umfeld gearbeitet, es gab gar kein Ziel und es war interessant, was passierte. Es gab eine neue Freiheit“, sagt Judith Funke. Keine der Kolleginnen beanspruche für sich die Autorenschaft, kongenial war der Arbeitsprozess und wie die Fotostrecke verrät, die Wolf te Haan fotografierte, und die im Badehaus in der Dauerschleife läuft, war das Arbeitswochenende im Schwimmbad sehr erfrischend und gut gelaunt.

Elektromusik zur Vernissage

Bei der Vernissage gibt es elektronische Musik, die Thorsten Richartz und Markus Wundes komponierten – inspiriert von den Exponaten. Und die Werke sind sehr facettenreich, reichen vom quietschvergnügten Badetier, über die Blümchenkappe bis zur Collage zerschnittener „Tierhäute“, die durch Nähte, Haltegriffe oder Ventile im neuen Kontext stehen. Beim Happening gab es laut Funke keine Grenzen. Alles wurde performt.

So sind die Muster der Überschwappgitter wie im Siebdruckverfahren auf Plastik gesprayt worden. Ela Schneider hat eine Badeordnung ergattert, die sie privat in ihrem Badezimmer anbrachte. Jelle von Dryander und Heinz-Peter Knoop vom Kulturverein wirkten bei der Vorstellung des Projekts überglücklich, dass sie die Schau fürs Badehaus gewinnen konnten. Es passe wie die Faust aufs Auge. Oder wie der Stöpsel auf den vollgepumpten Gummi-Orka.

 

 

Kölner Stadt-Anzeiger 28.04.2019

 

 

 

WZ Burscheid und Solinger Tageblatt 23.03.2019