12 Mantren

Mantren-WandinstallationWEB

Kleine Mantren , Wandinstallation, 300 x 200 cm, 2005

 

Die malerische Arbeiten auf Holz untersuchen die Qualitäten der Farbe Rot im Kontext von Kultur- und Farbtheorie. Die Konnotationen der Farbe Rot beinhalten u.a. Leben, Wachstum, Dynamik, Aktivität. Auf diesem gedanklichen Hintergrund erscheinen auch Riten in bestimmten Regionen Zentralafrikas und Ozeaniens geradezu bildhaft einsichtig, die Kranke mit rotem Ocker bestreichen, um ihre Lebenskraft anzuregen. Diese Deutungen decken sich mit chinesischen Grundauffassungen zur energetischen Wirkung des chi. Wenn Energie (chi) fließen soll, ist das Spannungspotential zweier Pole notwendig: Yin und Yang. Rot ist die stärkste Yang – Farbe, dominant – leuchtend; doch Rot kann auch Yin – Qualitäten bergen, kann sich zum Rosa aufhellen oder zum Weinrot abdunkeln, seine Sättigung verändern. Damit verliert es seine aktiven Eigenschaften oder gleicht übermäßige Aktivität aus.

 

In diese universelle Farbe sind Zeichen ein­geschrieben, gleich bleibende kraftvolle Silben­folgen verschiedener Mantren, die im gestischen Akt der Wiederholungen wie Meditationsübungen wirken und den Schwingungen im Akt des Sprechens der Mantren als bildliches Pendant entsprechen. Das Rezitieren des Mantra vollzieht sich im buddhistischen Kontext immer mit bestimm­ten Körperhaltungen / symbolischen Gesten ( mudras ), die hier durch die Komposition der Bildteile angesprochen wird und helfen soll, den inneren Zustand zu verwirklichen.